Buchweizen und Quinoa für die Biogasanlage

Ob sich Buchweizen und Quinoa als späte Zweitfrüchte für die Biogasnutzung eignen, untersucht derzeit ein Vorhaben des Technologie- und Förderzentrums in Straubing. In dreijährigen Feldversuchen werden Buchweizen- und Quinoasorten zu zwei Saat-Terminen im Juni an zwei Standorten ausgesät und mit Referenzkulturen (Einjähriges Weidelgras und Sommerroggen) verglichen. Beide Zweitfrüchte sind potenziell für den Anbau nach Ganzpflanzengetreide für die Biogaserzeugung geeignet.

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Buchweizen

Buchweizen im Versuchsfeld
[Quelle: TFZ, Dr. Maendy Fritz]

Buchweizen-Arten kommen in Eurasien und im östlichen Afrika natürlich vor. Buchweizen (Fagopyrum) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae) und nicht, wie man es aufgrund der stärkehaltigen Körner erwarten könnte, eine Getreideart. Der Gattungsname leitet sich aus dem lateinischen Wort fagus für Buche und dem griechischen Wort pyrus für Weizen ab und bezieht sich auf die bucheckernförmigen Achänen (besondere Form der Nussfrucht).

Buchweizen kann aufgrund seiner kurzen Entwicklungszeit auch noch im Juni gesät werden. Damit bietet die Pflanze die Möglichkeit, nach einem als Ganzpflanze geernteten Wintergetreide die übrige Vegetationszeit zur Biomasseproduktion zu nutzen. Obwohl Buchweizen gut dazu geeignet ist, die Vegetationslücke bis zur Fruchtfolge zu schließen und dabei als Ergänzung relativ gute Energieerträge für die Biogasproduktion liefert, wird diese Kultur bisher nicht in nennenswerten Mengen zur Biogasproduktion eingesetzt.

Da Buchweizen sehr schnell sehr dichte Pflanzbestände bildet, wird er im ökologischen Landbau zur Unkrautunterdrückung eingesetzt. Als ökologisch vorteilhaft gelten zudem das reichliche Nektarangebot und seine lange Blühdauer.

Quinoa

Quinoa im Anbauversuch
[Quelle: TFZ, Falko Stockmann]

Quinoa, auch Inkareis, Reismelde, Reisspinat oder Andenhirse genannt, stammt aus Südamerika. In der Andenregion ist Quinoa (gemeinsam mit Amarant) seit ca. 6.000 Jahren ein Hauptnahrungsmittel, das sich durch geringe Ansprüche an Boden und Wasser auszeichnet.

Die senfkorngroßen Samen haben eine getreideähnliche Zusammensetzung, daher wird Quinoa ebenso wie Amarant als glutenfreies „Pseudogetreide“ bezeichnet. Botanisch zählt Quinoa aber zu den Fuchsschwanzgewächsen (Amaranthaceae) und ist damit eher mit dem Spinat oder den Rüben verwandt. Zur Abreife im Herbst verfärbt sich die gesamte Pflanze leuchtend rot.

Quinoa zeichnet sich durch einen schnellen Wuchs und kurzen Entwicklungszyklus aus. Als weiteres Plus kommt die Unempfindlichkeit gegenüber Frühfrösten hinzu. Im Optimalfall kann die Pflanze bereits nach 100 Tagen als Ganzpflanze geerntet und zu Silage verarbeitet werden. Damit ist Quinoa wie auch Buchweizen dazu in der Lage, die Vegetationslücke bei ergänzenden Energieerträgen zur Biogasproduktion bis zur Fruchtfolge zu schließen bzw. zu verkürzen. Noch findet in Deutschland kein nennenswerter Anbau statt.

 

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