Holz aus Kurzumtriebsplantagen

Foto: Dr. M. Hofmann, HeRo e. V.

Die Bewirtschaftung schnellwachsender Baumarten, i.d.R. Pappel oder Weide, in kurzen Umtriebszeiten stellt eine extensive Form der Landnutzung dar, die mit Blick auf den Klimaschutz und die aktuelle Entwicklung der Preise für fossile Energieträger zunehmend interessant erscheint.

Biomasse aus Kurzumtriebsbeständen kann in Form von Hackschnitzeln zur dezentralen, umweltfreundlichen Energieversorgung eingesetzt werden. Dabei sind "Feldhackschnitzel" eine mögliche Ergänzung zu den aktuell stark nachgefragten Energieholzsortimenten aus der Forstwirtschaft. Grundsätzlich erlauben die administrativen Rahmenbedingungen der Europäischen Union auch die Erzeugung von (Schwach-) Stammholz mit entsprechend höherwertiger Verwendung in bis zu 20jährigen Umtriebszeiten auf Ackerland.

Für den Anbau werden leistungsfähige Sorten von geeigneten Baumarten über Steckhölzer vermehrt und voll mechanisiert gepflanzt. Bei Beerntung in der vegetationsfreien Zeit sind vitale Stockausschläge und hohe Erträge für mindestens zwei Jahrzehnte garantiert. Die Art der Bewirtschaftung weist viele Parallelen zur historischen Niederwald-Brennholzwirtschaft im Stockausschlagbetrieb auf. Die Nutzung des Stockausschlages bestimmter Weichlaubhölzer wurde modifiziert und zu einer voll mechanisierten Produktionsmöglichkeit für Holz auf landwirtschaftlichen Flächen weiter entwickelt.

Erste Versuche mit dem Anbau von Pappeln im Kurzumtrieb wurden bereits 1976 im Wesertal in der Nähe von Hann. Münden angestellt. Seit den 1980er Jahren ermöglichte die finanzielle Förderung der Bundesregierung mehrere Verbundforschungsprojekte, in denen vielfältige Aspekte des Anbaues schnellwachsender Baumarten und deren Nutzung in kurzen Umtriebszeiten untersucht wurden.

Anbaukonzepte müssen an der in Deutschland bestehenden Agrarstruktur und an möglichen Verwertungslinien orientiert sein. Entscheidende Voraussetzung für die Praxiseinführung schnellwachsender Baumarten ist deshalb die Klärung folgender Fragen:

  • Was ist beim Anbau zu beachten?
  • Welche Baumarten bzw. welche Sorten sind zu empfehlen?
  • Welche Ernteverfahren gibt es?
  • Wie stellt sich die Wirtschaftlichkeit dar?

Der Beantwortung dieser und weiterer Fragen widmen sich aktuelle und in Planung befindliche Forschungsprojekte sowie eine demnächst erscheinende Sonderbroschüre.

Bis dahin finden Sie umfassende Informationen zu schnellwachsenden Baumarten u.a. unter www.pappelforschung.de sowie in der Datensammlung Energiepflanzen (www.ktbl.de).

  • Kampagne "Deutschland hat unendlich viel Energie"
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