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15.10.07

Nachwachsende Rohstoffe: Enorme Potenziale f�r Wachstum und Besch�ftigung

Pressemitteilung des Fraunhofer-Instituts f�r System- und Innovationsforschung ISI

Wenn es Deutschland gelingt, international eine Vorreiterrolle einzunehmen und die Wertsch�pfungsprozesse im Inland zu halten, ergeben sich enorme Innovations- und Besch�ftigungspotenziale durch nachwachsende Rohstoffe, sagt das Fraunhofer ISI.

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Fossile Rohstoffe wie Erd�l, Erdgas und Kohle sind endlich. Die Natur hingegen erzeugt j�hrlich durch Photosynthese 170 bis 180 Milliarden Tonnen nachwachsende Biomasse. Davon werden jedoch derzeit nur weniger als vier Prozent f�r Ern�hrung und die Gewinnung von Energie, Chemierohstoffen und Werkstoffen (z.B. Verpackungen, D�mmstoffe) genutzt. Nachwachsende Rohstoffe bieten daher enorme Potenziale f�r mehr Innovationen, Wachstum und Besch�ftigung, so eine Untersuchung des Fraunhofer-Instituts f�r System- und Innovationsforschung in Karlsruhe in Kooperation mit der Universit�t Gie�en. Die Steigerung des Einsatzes erneuerbarer Ressourcen in industriellen Produktionsprozessen ist daher zentral f�r eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung.

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Im Fokus der Untersuchungen standen die direkten und indirekten Besch�ftigungseffekte bei industriellen Anwendungen wie biogenen Kraftstoffen, Energie und Strom aus Biomasse, Chemierohstoffen sowie Werkstoffen. Ebenfalls analysiert wurden der daf�r erforderliche Fl�chenbedarf nachwachsender Rohstoffe sowie die daran gekoppelten Arbeitsplatzeffekte in der deutschen Landwirtschaft. Nicht ber�cksichtigt wurden Effekte von Holz aus der Forstwirtschaft. �Wenn Deutschland bei nachwachsenden Rohstoffen international Vorreiter in wichtigen Marktsegmenten wird und landwirtschaftliche und industrielle Wertsch�pfungsprozesse im Inland h�lt, gibt es erhebliche Innovations-, Wachstums- und Besch�ftigungspotenziale�, sagt ISI-Projektleiter Dr. Michael Nusser.

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Das Fraunhofer ISI hat f�r die Jahre 2004, 2010 und 2020 auf Basis konsistenter Basisszenarien mit seinem bew�hrten Input-Output-Modell ISIS f�r nachwachsende Rohstoffe aus der Landwirtschaft die Besch�ftigungschancen der Teilsegmente und den erforderlichen Fl�chenbedarf umfassend untersucht:

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  • Brutto-Besch�ftigungseffekte: In den Basisszenarien f�r 2004 sind an das Marktpotenzial nachwachsender Rohstoffe aus der Landwirtschaft rund 76.000 Erwerbst�tige und 2020 circa 170.000 Erwerbst�tige (davon rund 22.500 Arbeitspl�tze in der deutschen Landwirtschaft) gekn�pft. Dies entspricht einem Zuwachs von 123 Prozent gegen�ber 2004, w�hrend die Besch�ftigung in der Gesamtwirtschaft bis 2020 stagnieren wird. Die Besch�ftigungspotenziale liegen vor allem in den Bereichen biogene Kraftstoffe und Chemierohstoffe.
  • Fl�chenbedarf: �Das Marktpotenzial f�r nachwachsende Rohstoffe im Basisszenario 2020 entspricht einem Bedarf von rund 3,4 Millionen Hektar Ackerfl�che�, sagt Patrick Sheridan von der Universit�t Gie�en. In den Basisszenarien, in denen stillgelegte Fl�chen sowie der technische Fortschritt in der Landwirtschaft ber�cksichtigt wurden, kommt es daher in Deutschland zu keiner absoluten Fl�chenkonkurrenz mit der Nahrungs- und Futtermittelproduktion. Die Analysen zeigen, dass der Ausbau nachwachsender Rohstoffe vor allem bei stark steigenden �lpreisen und Exporterfolgen Deutschlands sehr positive Effekte auf die Gesamtwirtschaft hat. Dies erfordert allerdings in Deutschland eine Integration von nachwachsenden Rohstoffen in komplexe Prozesse in Forschung, Entwicklung und Produktion, die sich nicht einfach ins Ausland verlagern lassen. Die Umsetzung dieser Strategien erfordere einen ressort�bergreifenden Politikansatz, so die ISI-Experten.

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Die Gesamtstudie �Makro�konomische Effekte des Anbaus und der Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen� wurde im Auftrag des Bundesministeriums f�r Ern�hrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), vertreten durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), vom Fraunhofer ISI und dem Institut f�r Betriebslehre der Agrar- und Ern�hrungswirtschaft der Justus-Liebig-Universit�t Gie�en durchgef�hrt. Sie ist als Download verf�gbar unter�http://www.isi.fhg.de/t/projekte/umwelt-d-mn-rt-Makro-NWR.htm oder http://www.fnr-server.de/ftp/pdf/literatur/pdf294_Makrooekonomie.pdf .

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Kontakt:

Dr. Michael Nusser

Telefon: 0721 / 6809 - 336

E-Mail: michael.nusser(bei)isi.fraunhofer.de

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Die Presseinformationen des Fraunhofer ISI finden Sie auch im Internet unter www.isi.fraunhofer.de/pr/presse.htm�.

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Das Fraunhofer-Institut f�r System- und Innovationsforschung ISI untersucht Marktpotenziale technischer Entwicklungen und deren Auswirkungen auf Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Die interdisziplin�ren Forschungsgruppen konzentrieren sich auf neue Technologien, Industrie- und Serviceinnovationen, Energiepolitik und nachhaltiges Wirtschaften sowie auf die Dynamik regionaler M�rkte und die Innovationspolitik.

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Nachwachsende Rohstoffe aus der Landwirtschaft: Brutto-Besch�ftigungseffekte in Deutschland
(in Tausend Erwerbst�tige, Vollzeit�quivalente)
�Brutto Erwerbst�tige gesamt
(direkt, indirekt, induziert)

in Tsd. , Zuwachs 2020/04 in % �
�200420102020Zuwachs
2020/2004

NAWARO insgesamt
(Summe 1-4)

76,3

110,4

169,6

123 %

1. Biogene Kraftstoffe

18,4 (24 %)

34,2 (30 %)

76,3 (45 %)

315�%

2. Energie/Strom aus Biomasse

4,9 (7 %)

13,2 (12 %)

13,5 (8 %)

178�%

3. Chemierohstoffe

41,2 (54 %)

44,4 (40 %)

57,4 (34 %)

39 %

4. Werkstoffe

11,7 (15 %)

18,6 (17 %)

22,3(13 %)

91 %

Quelle: Nusser, M., P. Sheridan, R. Walz, P. Seydel, und S. Wydra (2007): Makro�konomische Effekte des Anbaus und der Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen.
Hinweis: Ber�cksichtigt wurden nur nachwachsende Rohstoffe aus der Landwirtschaft. Nicht ber�cksichtigt wurde Holz aus der Forstwirtschaft als nachwachsender Rohstoff.

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Fraunhofer-Institut f�r System- und Innovationsforschung ISI
Breslauer Stra�e 48
76139 Karlsruhe

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www.isi.fraunhofer.de


�ffentlichkeitsarbeit: Bernd M�ller
Telefon +49 (0) 721 / 68 09 - 100
Telefax +49 (0) 721 / 68 09 - 176
bernd.mueller(bei)isi.fraunhofer.de �

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