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Bundeslandwirtschaftsministerium �berreicht Zuwendungsbescheid in H�he von 12,4 Mio. Euro
Der Abteilungsleiter im Bundesministerium f�r Ern�hrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), Herr Clemens Neumann, �berreichte heute den Zuwendungsbescheid f�r den 2. Bauabschnitt einer Anlage zur Herstellung von synthetischen Biokraftstoffen an Professor Eckhard Dinjus vom Forschungszentrum Karlsruhe (FZK). Die �bergabe fand im Rahmen des 3. internationalen BtL-Kongresses in Berlin statt, auf dem zahlreiche Vertreter der Branche noch bis morgen versammelt sind. �Bereits der 1. Bauabschnitt, der ebenfalls vom BMELV gef�rdert wurde, konnte in Karlsruhe erfolgreich umgesetzt werden. Ich freue mich sehr, dass die Pilotanlage in Karlsruhe, die mit der bioliq�-Route ein neues Verfahren demonstriert, ihrer Gesamtumsetzung wieder einen Schritt n�her kommt�, erkl�rte Herr Neumann. Gleichzeitig rief er die Industrie auf, sich noch st�rker beim Bau von BtL-Pilotanlagen zu engagieren. �Die Bundesregierung ist willens, dies zu unterst�tzen, aber ohne die Wirtschaft geht es nicht�, so Neumann. Nur so k�nne die technologische Vorreiterrolle Deutschlands im Bereich BtL aufrechterhalten werden.
Mit 12,4 Mio. Euro wird die Errichtung eines Flugstromvergasers im Forschungszentrum Karlsruhe gef�rdert. Dieser wandelt thermisch aufbereitete Biomasse, so genannten �Bioslurry�, aus der bereits existierenden 1. Stufe der Pilotanlage in Synthesegas um.
Das Synthesegas wird in einer weiteren Prozessstufe zu Methanol und anschlie�end �ber ein geeignetes Syntheseverfahren zu hochwertigen Kraftstoffen weiter verarbeitet. Diese Route verspricht eine Reihe von Vorteilen, zum Beispiel bei der Umwandlung zu Ottokraftstoffen, die mit h�herem Wirkungsgrad und h�herer Oktanzahl hergestellt werden k�nnen.
Der Flugstromvergaser mit einer Brennstoffw�rmeleistung von 5 MWth, einer Vergasungstemperatur von 1.200 �C sowie einem maximalen Betriebsdruck von 80 bar wurde in Kooperation mit der Lurgi GmbH aus Frankfurt/Main geplant, die ihn auch bauen wird. In der Anlage k�nnen pro Stunde eine Tonne des Bioslurry zu Synthesegas umgewandelt und sp�ter zu gut 150 Liter Kraftstoff weiter verarbeitet werden.
W�hrend andere BtL-Konzepte Rohstoffe direkt vergasen, dient die bereits am Forschungszentrum existierende erste Pyrolyse-Stufe dazu, Biomasse zun�chst zu konditionieren. Mit ihrer Hilfe wird der Energiegehalt der Biomasse quasi aufkonzentriert, der fl�ssige homogene Bioslurry hat dann einen mit Kohle vergleichbaren Energiegehalt. In Zukunft sollen dezentrale Pyrolysestationen nach diesem Ansatz st�ndlich bis zu 20 Tonnen Biomasse oder gute 150.000 Tonnen j�hrlich verarbeiten. Der Bioslurry wird dann aus diesen Anlagen zur Weiterverarbeitung in gro�e Industriekomplexe zur Synthesegas- und Kraftstofferzeugung gebracht.
�Statt Biomasse mit riesigem Aufwand zu einer zentralen Anlage zu transportieren, wollen wir mit einem gut verteilten Netz unserer Pyrolyseeinheiten die Logistik minimieren�, erkl�rte Projektleiter Professor Eckhard Dinjus den anwesenden Journalisten. �Wo also sonst 15 LKW voll Stroh unterwegs w�ren, reicht nun ein �Bioslurry-Transport��. Zudem stellt die heterogene Zusammensetzung von Stroh, Holz oder Energiepflanzen den Vergaser vor gro�e Herausforderungen. Der fl�ssige und homogene Bioslurry l�sst sich hingegen einfacher in den unter Druck arbeitenden Vergaser eintragen. Dieses effiziente Konzept haben sich die Karlsruher unter der Bezeichnung bioliq� sch�tzen lassen.
Mit 12,4 Mio. Euro ist die 2. Ausbaustufe der Karlsruher bioliq�-Anlage das umfangreichste Vorhaben, das das BMELV jemals im Bereich Nachwachsende Rohstoffe gef�rdert hat. Die hohe F�rdersumme verdeutlicht die gro�e Bedeutung, die die Bundesregierung BtL-Kraftstoffen als zuk�nftige Kraftstoffalternative beimisst. Die Abwicklung der F�rderung erfolgt �ber den Projekttr�ger des BMELV, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR). Die weiteren Bauabschnitte sollen sukzessive in den n�chsten Jahren folgen.
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Der heute und morgen in Berlin stattfindende 3. BtL-Kongress wird von BMELV, FNR, der Volkswagen AG und der Daimler AG veranstaltet. Die Beitr�ge werden in K�rze auf www.fnr.de/btl-congress2008 zum Download bereit stehen.