Was sind Energiepflanzen?

Energiepflanzen gehören zu den nachwachsenden Rohstoffen und werden ausschließlich für die energetische Nutzung angebaut. Sie liefern jedes Jahr neu und überall in Deutschland die nötige Biomasse für Wärme, Strom und Kraftstoffe. Damit ist Bioenergie aus Energiepflanzen vielen anderen erneuerbaren Energien gegenüber im Vorteil und die Nachfrage boomt. Nicht zuletzt auch, weil sowohl CO2-Emissionen als auch die Endlichkeit fossiler Rohstoffe als wachsende Probleme erkannt werden und die Bundesregierung ihre umweltpolitischen Maßnahmen zunehmend darauf abstimmen muss:

Schließlich möchte die Bundesregierung den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion von derzeit gut 15 % bis 2030 auf 25 % bis 30 % ausbauen. Entgültiges Ziel der Regierung ist die Bereitstellung von 50 % des Primärenergieverbrauchs aus regenerativen Quellen bis 2050 und die Reduzierung des CO2-Ausstoßes bis 2020 um 40 % gegenüber 1990.

Mit diesen Zielsetzungen trägt die Bundesregierung nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern bemüht sich gleichzeitig um eine nachhaltige und sichere Energieversorgung durch die Erschließung einheimischer erneuerbarer Energien.

Energiepflanzen sind Biomasse die

  • nachhaltig produziert werden kann,
  • fossile Ressourcen schont,
  • lagerfähig ist,
  • die Abhängigkeit von Energieimporten (Erdöl, Ergas) reduziert und
  • dazu beiträgt, dass der ländliche Raum gestärkt wird. Denn durch den Anbau von Energiepflanzen entstehen Arbeitsplätze in der deutschen Land- und Forstwirtschaft.

Energiepflanzen sind der Hoffnungsträger auf dem Energiemarkt. Damit sie kostengünstig, ökologisch verträglich und in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, muss ihr Anbau äußerst effizient erfolgen. Maximalen Erträgen auf den vorhandenen Flächen stehen minimaler Aufwand beim Anbau, bei der Ernte bis hin zur Weiterverarbeitung gegenüber.

Da sich Klima, Boden und Grundwasservorkommen regional unterscheiden, haben je nach Standort unterschiedliche Pflanzen als Energiepflanzen Bedeutung.

Treibhauseffekt

Über die Fotosynthese speichern die Pflanzen in ihrer Biomasse Sonnenenergie. Jahrtausende lang nutzten die Menschen diese Biomasse als Energieträger. Im vergangenen Jahrhundert wurden die nachwachsenden Energielieferanten durch die fossilen Rohstoffe Kohle, Erdöl und Erdgas abgelöst. Bei deren Verbrennung gelangt das vor Millionen von Jahren gebundene Kohlendioxid zusätzlich in die Atmosphäre. Der Treibhauseffekt wird anthropogen verstärkt und es kommt zu Klimaänderungen. Da diese negativen Auswirkungen bei der Nutzung regenerativer Energien unterbleiben, werden sie als Alternative zu den fossilen, endlichen Energieträgern gefördert und erforscht.

Bedeutung der Energiepflanzen

In Deutschland soll der Anteil an erneuerbaren Energien bis zum Jahre 2010 verdoppelt werden, um die Treibhausgasemissionen deutlich zu senken. Neben der Wasserkraft-, Solar- und Windenergie kann die Biomasse als Energielieferant ihren Beitrag dazu leisten. Heute deckt Biomasse in Form von Wärme, Strom oder Kraftstoffen etwa 4,3 % des Primärenergiebedarfs in Deutschland und gilt damit als momentan wichtigste erneuerbare Energiequelle. Für das Jahr 2030 gibt es Potenzialschätzungen, laut denen Bioenergie dann mit bis zu 17 % einen erheblichen Teil unseres gesamten Energiebedarfs sichern kann.

Verwendung der Biomasse

Ausführlich beschreibt das Themenportal www.bio-energie.de die Verfahren zur energetischen Nutzung von Biomasse.

Energie aus Biomasse kann durch Verbrennung, Vergasung oder durch Verflüssigung freigesetzt werden, wobei nur das Kohlendioxid, welches die Pflanzen im Laufe ihres Wachstums aufgenommen haben, wieder freigesetzt wird. Der Kohlendioxidkreislauf ist also geschlossen. Eine energetische Nutzung findet bei der Verbrennung in Holz- und Strohfeuerungsanlagen statt. Biomasse-Festbrennstoffe wie Holz, Stroh oder Miscanthus haben allerdings nur einen halb so hohen Heizwert wie Kohle. Vergasung und Verflüssigung befinden sich noch in der Erprobungsphase.

© www.nachwachsende-rohstoffe.de