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Zuckerhirse

Zuckerhirse, eine Form der Mohrenhirse (Sorghum bicolor) aus der Gattung Sorghum aus der Familie der S��gr�ser (Poaceae)

F�r Zuckerhirse als Energiepflanze gibt es erst seit relativ kurzer Zeit� Anbauerfahrungen. Zudem nennen die einzelnen Versuchsanstalten teilweise unterschiedliche Werte, die sich unter anderem durch Standortunterschiede erkl�ren lassen. Die folgende Hinweise sind deshalb zum Teil als Spannweiten angegeben und nur als Richtschnur zu verstehen.

Zuckerhirse geh�rt zu den Hirsen und hier wiederum zu den gro�k�rnigen oder Sorghumhirsen. Sie sind die besonders zuckerhaltigen Formen der Mohrenhirse (Sorghum bicolor), die auch Kaffernkorn, Durrakorn oder Besenkorn genannt wird. Mohrenhirse ist die wichtigste Sorghumhirsen-Art und stammt aus Afrika. Sie wird als Nahrungsmittel angebaut - in den USA f�r die Herstellung von Sirup (Melasse), in Westafrika als Getreide f�r Hirsebrei oder Hirsebier. Auch als Futtermittel hat sie Bedeutung und in j�ngster Zeit zieht sie aufgrund ihrer Massenw�chsigkeit bei gleichzeitiger Trockentoleranz zunehmend das Interesse der Biogasbranche auf sich.

Anbau

Wie Mais ist Zuckerhirse eine einj�hrige C4-Pflanze und entsprechend w�rmeliebend. Die Mindestw�rmesumme in der Vegetationszeit (Mai bis September)� liegt bei ca. 2.500 �C und die ben�tigte mittlere Tagestemperatur bei ca. 16 �C.

Die Bodentemperatur zur Aussaat sollte mindestens 12 �C betragen. Auf Frost reagieren im Mai ges�te Jungpflanzen noch bis Ende Juni sehr empfindlich, K�ltesch�den k�nnen schon bei 4 �C eintreten.

Gegen�ber Trockenheit ist Zuckerhirse hingegen toleranter als Mais. Sie kann das Wachstum bei Trockenheit unterbrechen und sp�ter wieder aufnehmen. Zuckerhirse ist deshalb unter Umst�nden eine sinnvolle Fruchtfolgeerg�nzung an Standorten mit geringer Wasserversorgung und eine interessante Alternative bei drohendem Klimawandel.

Hinsichtlich der Bodenqualit�t stellt Zuckerhirse keine besonderen Anspr�che, nur kalte und staunasse Standorte sagen ihr nicht zu, optimal sind tiefgr�ndige oder sandige Lehmb�den. Aufgrund ihrer langsamen Jugendentwicklung sollte eine Vorfrucht mit unkrautunterdr�ckenden Eigenschaften gew�hlt werden.

Zur Vorbereitung des Bodens ist eine 25 � 30 Zentimeter tiefe Winterfurche und/oder im Fr�hjahr ein 10 bis 15 Zentimeter tiefer Arbeitsgang mit dem Grubber empfehlenswert. Vor der Aussaat folgt dann eine flache Bodenbearbeitung mit einer Saatbettkombination, zum Beispiel mit der Kreiselegge. In g�nstigen Lagen kann ab dem 10. Mai die Aussaat mit einer Einzelkorns�maschine zum Beispiel aus dem Gem�sebau erfolgen, dabei ist aber die Sp�tfrostgefahr zu beachten.

Der Reihenabstand sollte 25 bis 75 Zentimeter betragen, bei einem Zielbestand von 20 bis 25 Pflanzen pro Quadratmeter.

D�ngemittel m�ssen bei durchschnittlichem N�hrstoffentzug in folgender Menge zugesetzt werden: 200 kg Stickstoff, der nicht zur Saat sondern erst zum Beginn des Zuwachses ausgebracht werden sollte, 50 - 100 kg Phosphor und 150-300 kg Kalium pro Hektar. Wichtig ist, vorhandene N�hrstoff-Bodenvorr�te, vor allem Stickstoff, von diesen Angaben abzuziehen. Kalium ist neben Stickstoff der wichtigste N�hrstoff f�r Zuckerhirse, der Kaliumd�ngerbedarf ist entsprechend hoch. Auch organische D�nger verwertet bicolor gut, in diesem Fall wird eine Ausbringung an zwei Terminen empfohlen, einmal zur Aussaat und einmal vor Bestandesschluss, um N-Verluste zu vermeiden.

F�r den Pflanzenschutz sind derzeit noch keine chemischen Bek�mpfungsmittel zugelassen, man kann sie deshalb nur �ber eine Sondergenehmigung einsetzen. Daf�r k�nnte in Zukunft Bedarf bestehen, denn Sorghumhirsen leiden in ihren typischen Anbaugebieten h�ufig unter Parasiten wie Brandpilzen, falschem Mehltau, Gallm�cken, Halmfliegen, St�ngelbohrern und Blattl�usen. Weitet sich der Anbau hierzulande aus, k�nnte ein zunehmender Sch�dlingsbefall auch bei uns auftreten.

Aufgrund ihrer langsamen Jugendentwicklung muss Zuckerhirse in der Anfangszeit vor unerw�nschten Unkr�utern gesch�tzt werden. Da auch hierf�r aktuell noch kein chemisches Mittel zugelassen ist (Herbizidma�nahmen sind nur �ber einen Genehmigungsantrag (�18b) zul�ssig), wird das Unkraut am besten bis zum Bestandsschluss per Maschinenhacke entfernt, was sich auch zur Lockerung der Bodenoberfl�che sehr empfiehlt.

Ernte

Der optimale Erntezeitpunkt liegt zwischen der Milch- und der Teigreife der K�rner. Zuckerhirse wird einschnittig genutzt. Als Erntemaschine eignet sich ein Feldh�cksler. Die bislang zur Ertragsleistung vorliegenden Erfahrungen sind noch l�ckenhaft, KTBL gibt eine Spannbreite von knapp 8 bis knapp 20 Tonnen Trockenmasse pro Hektar an. Der Trockenmassegehalt in der Frischmasse liegt bei 22 Prozent, der Methangehalt des Biogases bei 54 Prozent.

Die Konservierung kann durch Silierung erfolgen.

Einschr�nkungen

Zuckerhirse ist aufgrund ihres W�rmebedarfs nur f�r bessere Ackerbaulagen geeignet. Und selbst hier muss man in einem Jahr, das k�lter als der Durchschnitt ist, mit Ernteeinbu�en rechnen. Ist ein Jahr hingegen au�ergew�hnlich trocken und hei�, hat man mit Sorghum bicolor �hnlich wie mit der Sorghumhirse Sudangras unter Umst�nden die bessere Wahl getroffen als mit Mais.

Ausblick

In der Zukunft lassen sich auch bei dieser Art z�chterisch sicher noch Verbesserungen erzielen.

Da vieles darauf hin deutet, dass sich die klimatischen Verh�ltnisse in Richtung gr��erer Extreme und damit auch in Richtung l�ngerer Trockenperioden bewegen, sind trockenheitsresistente Energiepflanzenarten zunehmend gefragt. Zuckerhirse k�nnte eine dieser Arten sein.

Quellen: TFZ, KTBL

Zuckerhirsevariante Cowley, die zu Sorghum bicolor, der Mohrenhirse, geh�rt.
Ernte von Sorghum bicolor
von links nach rechts: Sorghum bicolor x Sorghum sudanense, Sorghum sudanense, Besenhirse (Sorghum bicolor), K�rnerhirse (Sorghum bicolor

Weitere Daten und Informationen zu Anbau, Ernte, Lagerung und Energieertr�gen finden Sie in der KTBL-Datensammlung Energiepflanzen im Internet oder Sie bestellen sich die Ver�ffentlichung �ber den KTBL-Online-Shop.

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  • Kampagne "Deutschland hat unendlich viel Energie"

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